
Martyrium des Hl. Kilian und seiner Gefährten
Nürnberger Meister, um 1475
Das Gemälde zeigt einige Stationen aus der Legende des Hl. Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan. Sie waren im 7. Jahrhundert aus Irland nach Franken gekommen, um das Christentum zu verbreiten.
Im Hintergrund ist die Festung Marienberg zu sehen, wie sie wohl in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (zur Entstehungszeit des Gemäldes) ausgesehen hat. Auf dem Marienberg lag der Sitz des fränkischen Herzogs Gosbert, den Kilian zum Christentum bekehrte.
Predigt und Taufszene sind im Mittelgrund zu sehen. Die Taufe ist hier in einem großen Holzbottich dargestellt, wie sie die Büttner im späten Mittelalter herstellten.
Gailana, die Frau des Herzogs Gosbert, ließ die Missionare von bezahlten Mördern umbringen. Sie heuerte den Koch (mit Löffel im Gürtel) und den Kastellan (Schlüsselbund am Gürtel) dazu an. Die Missionare wurden geköpft, was in aller Deutlichkeit mit viel Blut dargestellt ist.
Die gerechte Strafe für die Greueltat ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach der Legende wurde Gailana vom Teufel geholt, und die Mörder wurden wahnsinnig. Dies zeigt sich in ihrer Selbstzerstörung.