Fayencen

Sammlung

Der Sammlungsbereich „Fayencen“ des Museum  für Franken umfasst heute circa 1.000 Objekte aus hauptsächlich süddeutschen Manufakturen und deckt vor allem das 18. Jahrhundert ab.

Unter Fayencen versteht man Gefäße und Geschirr aus gebranntem Ton, die mit einer Zinnglasur überzogen wurden. Fayenceobjekte waren vor allem beim Adel und in der bürgerlichen Oberschicht beliebt. Als die Prozellanherstellung in Deutschland an Fahrt aufnahm, wurden immer mehr Fayencemanufaktoren geschlossen.

Die Stücke im Bestand des Museum für Franken stammen vor allem aus den Manufakturen aus Ansbach, Bayreuth und Nürnberg, ferner Frankfurt und Hanau, sowie Schrezheim, Crailsheim und Künersberg. Zusammen zählen sie zu den beeindruckendsten Sammlungen süddeutscher Fayencen. Die Sammlung hebt sich nicht durch die Anzahl der Stücke, sondern durch deren handwerkliche und künstlerische Qualität ab.

„Verwendung fanden Fayencen vor allem als Tafelgeschirre, Tabletts, Vasen und Gefäße für Pflanzen, sie fungierten zudem als kunstvoll ausgeführte Tafelzier, schmückende Figurenensembles oder Wandbilder.“

Fayencen aus Ansbach, Nürnberg, Bayreuth. Bestandskatalog des Museums für Franken 2023

 

 

 

Die Fayencesammlung des Museums für Franken ist eine der führenden Kollektionen süddeutscher Fayencekunst.

Besonders zu erwähnen sind die Objekte aus der „Grünen Familie“ der Ansbacher Manufaktur, deren leuchtendes Grün ein auf ein Vierteiljahrhundert beschränktes und ausschließlich in Ansbach bekanntes Geheimnis blieb.

Ebenso verdient die Sammlung an Hausmacher-Fayencen spezielle Erwähnung: diese Gefäße waren schon zu Ihrer Entstehungszeit teure Einzelstücke, denn sie wurden von Künstlern dekoriert, die nicht für eine Manufaktur, sondern selbstständig arbeiteten. Der von ihnen angewandte Muffelbrand erlaubte eine größere Farbpalette, so dass die Hausmacher-Fayencen vor allem für ihre blühende Farbigkeit bekannt sind.

Eine besondere Rarität sind die im Bestand des Museum für Franken erhaltenen Stücke aus der Würzburger Porzellanmanufaktur, da diese nur fünf Jahre bestand und daher nur wenige Stücke produziert wurden.

Die heutige Fayence-Sammlung des Museum für Franken kann nur einen Bruchteil der ursprünglichen Sammlung der Vorgängerinstitutionen – des Fränkischen Luitpoldmuseums und des Mainfränkischen Museums – präsentieren, da nach aktuellen Schätzung im Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 die Hälfte der damaligen Fayence-Objekte vernichtet oder zumindest stark beschädigt wurden.

 

Weitere Werke aus dem Fayencen-Bestand

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