Fayencen
Sammlung

Der Sammlungsbereich „Fayencen“ des Museum  für Franken umfasst heute circa 1.000 Objekte aus hauptsächlich süddeutschen Manufakturen und deckt vor allem das 18. Jahrhundert ab.

Eine blau-weiße Vase
Ansbacher Riesen-Vase (um 1720, Herkunft unbekannt)

Unter Fayencen versteht man Gefäße und Geschirr aus gebranntem Ton, die mit einer Zinnglasur überzogen wurden. Fayenceobjekte waren vor allem beim Adel und in der bürgerlichen Oberschicht beliebt. Als die Prozellanherstellung in Deutschland an Fahrt aufnahm, wurden immer mehr Fayencemanufaktoren geschlossen.

Die Stücke im Bestand des Museum für Franken stammen vor allem aus den Manufakturen aus Ansbach, Bayreuth und Nürnberg, ferner Frankfurt und Hanau, sowie Schrezheim, Crailsheim und Künersberg. Zusammen zählen sie zu den beeindruckendsten Sammlungen süddeutscher Fayencen. Die Sammlung hebt sich nicht durch die Anzahl der Stücke, sondern auch durch deren handwerkliche und künstlerische Qualität ab.

Publikation 2023: 
Fayencen aus Ansbach, Nürnberg, Bayreuth. Bestandskatalog des Museums für Franken 2023

Verwendung fanden Fayencen vor allem als Tafelgeschirre, Tabletts, Vasen und Gefäße für Pflanzen, sie fungierten zudem als kunstvoll ausgeführte Tafelzier, schmückende Figurenensembles oder Wandbilder.

Fayencen aus Ansbach, Nürnberg, Bayreuth. Bestandskatalog des Museums für Franken 2023

Die Fayence-Sammlung des Museums für Franken ist eine der führenden Kollektionen süddeutscher Fayencekunst.

Messer mit Fayence-Griffen in farbiger Verzierung
Messer der "Grünen Familie" (um 1730)

Besonders zu erwähnen sind die Objekte aus der „Grünen Familie“ der Ansbacher Manufaktur, deren leuchtendes Grün ein auf ein Vierteiljahrhundert beschränktes und ausschließlich in Ansbach bekanntes Geheimnis blieb.

Ebenso verdient die Sammlung an Hausmacher-Fayencen spezielle Erwähnung: Diese Gefäße waren schon zu Ihrer Entstehungszeit teure Einzelstücke, denn sie wurden von Künstlern dekoriert, die nicht für eine Manufaktur, sondern selbstständig arbeiteten. Der von ihnen angewandte Muffelbrand erlaubte eine größere Farbpalette, so dass die Hausmacher-Fayencen vor allem für ihre blühende Farbigkeit bekannt sind.

Eine besondere Rarität sind die im Bestand des Museum für Franken erhaltenen Stücke aus der Würzburger Porzellanmanufaktur, da diese nur fünf Jahre bestand und daher nur wenige Stücke produziert wurden.

Die heutige Fayence-Sammlung des Museum für Franken kann nur einen Bruchteil der ursprünglichen Sammlung der Vorgängerinstitutionen – des Fränkischen Luitpoldmuseums und des Mainfränkischen Museums – präsentieren, da nach aktuellen Schätzung im Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 die Hälfte der damaligen Fayence-Objekte vernichtet oder zumindest stark beschädigt wurden.

Weitere Werke aus dem Fayencen-Bestand

Eine schön bemalte Kanne
Birnkrug mit Landschaftsbemalung, Malerei Nürnberg, Wolfgang Rössler, (wohl 1680)
Eine blau bemalte Herrenfigur
Fayencefigur "Chinese" aus der Fyencemanufaktur Ansbach (um 1730)
Eine fein gearbeitete goldene Halterung
Uhrgehäuse einer Tischuhr aus der Fayencemanufaktur Bayreuth (Mitte 18. Jahrhundert)
Ein detailreich in Blau bemalter Krug
Walzenkrug von Georg Friedrich Kordenbusch (1763)
Museum für Franken
Museum für Franken
Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
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97082 Würzburg
 
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