Zur Finissage der Ausstellung "Die Schönbornfranken – von Franken nach Transkarpatien" am 2. Oktober 2025 las Ira Peter aus ihrem Buch "Deutsch genug?". Die russlanddeutsche Journalistin nahm ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine persönliche und gesellschaftliche Spurensuche. Peter Aifeld von der Stiftung Verbundenheit moderierte die Veranstaltung.
Die Ausstellung „Die Schönbornfranken – Von Franken nach Transkarpatien“ der Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland war vom 22. Juli bis zum 02. Oktober 2025 in der Schönbornhalle auf der Festung Marienberg zu sehen. Die sogenannten Schönbornfranken kamen vor fast 300 Jahren aus Mainfranken und ließen sich in der Region des heutigen Transkarpatiens in der Ukraine nieder. Die Ausstellung spannte einen Bogen von Anwerbung und Ansiedlung der deutschen Minderheit über die Deportationen nach Sibirien während des Zweiten Weltkriegs bis hin zur aktuellen Situation.
Ira Peters Familiengeschichte weist Parallelen zu der der Schönbornfranken auf. Ihre Großeltern waren Siedler in Wolhynien in der Westukraine. Als Deutsche wurden sie 1936 nach Nordkasachstan deportiert, wo Peter 1983 geboren wurde. Als Neunjährige kam sie mit Eltern und Geschwistern von Kasachstan nach Deutschland.
Als Journalistin setzt sich Ira Peter mit sogenannten russlanddeutschen Themen auseinander. Bei der Finissage las die Autorin Auszüge aus ihrem Buch "Deutsch genug?", das über ihre sowjetische Migrationsgeschichte erzählt, dem Gefühl des Unerwünschtseins in Deutschland sowie den Folgen einer kurzsichtiger Integrationspolitik.
Peter wirft einen kritischen und zugleich feinfühligen Blick auf die von der Mehrheitsgesellschaft oft als fremd empfundenen Deutschen und zeigt zugleich, wie heterogen diese Gruppe eigentlich ist.
Im Anschluss der Lesung war Zeit für Fragen und die Autorin signierte Ausgaben ihres Buches. Ein kleiner Umtrunk und Snacks rundeten die Lesung ab.