Der Sammlungsbereich „Mittelalter“ des Museum für Franken umfasst mehrere tausend Objekte -vom frühen Mittelalter bis zur Renaissance.
In der aktuellen Dauerausstellung werden u.a. Gemälde und Grafiken, Skulpturen, Möbel, Waffen und Rüstungen, christliche und jüdische Kunst, Bauplastiken, Objekte aus dem Kunsthandwerk sowie nicht weniger beeindruckende Alltagsgegenstände gezeigt. In den Depots des Museums schlummern weitere Stücke, die darauf warten in Sonderausstellung und in der Neukonzeption des Museum eindrucksvoll präsentiert zu werden.
Unter den Künstlern und Meistern sind viele international bekannte und beliebte Namen: Peter Dell d. Ä., Lucas Cranach, Tilman Riemenschneider, Christoph Schißler sowie unzählige namentlich unbekannte Bamberger, Nürnberger und Würzburger Meister.
"Fragmente qualitätsvoller Plastik, Bronzegerät, Textilien und wenige Zeugnisse des alltäglichen Lebens lassen die Sammlung frühmittelalterlicher Kunst zu einer beachtenswerten Abteilung des Museum werden."
Stephanie Kleidt: Frühes und hohes Mittelalter, in: Mainfränkisches Museum Würzburg mit Beiträgen von Hanswernfried Muth, Eva Zahn-Biermüller, Stephanie Kleidt, Hans-Peter Trenschel, Robert Wagner, Mairanne Erben. Regensburg 1994, S. 8.
"Zum herausragendsten Objekt der Sammlung Mittelalter gehört mit Sicherheit die Festung Marienberg selbst."
Teresa Novy, Sammlungsleitung
Frühe Glanzstücke der Sammlung sind die romanischen Bauplastiken, wie etwa die aufwendig verzierten Kapitelle der nicht mehr existierenden Kirche des Stift Haug in Würzburg aus dem 12. Jahrhundert.
Viele der mittelalterlichen kunsthandwerklichen Objekte bestechen durch ihre besondere Symbolik. In der Sammlung des Museum befindet sich ein außergewöhnliches silbernes Weihrauchfaß aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts von einem Nürnberger Meister. Dessen Oberteil erinnert durch die vielen Fenster und Bögen an Bauwerke und soll das Himmlische Jerusalem versinnbildlichen.
Stille Zeugen des kämpferischen Mittelalters sind die gotischen Rittergrabsteine, die den hohen Stand der hiesigen Skulptur des Mittelalters verdeutlichen. Doch auch das alltägliche Leben der Menschen in Franken wird in der Sammlung „Mittelalter“ des Museums für Franken repräsentiert: ganz deutlich wird dies an den seltenen Spielzeugfunden aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
Eine Sammlung von internationalem Rang ist die Riemenschneider-Sammlung. Die ca. 100 Stücke aus Holz und Stein markieren eindrucksvoll den Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit.
Vorschaubild: Detail aus "Geburt Christi", Fränkischer Meister (um 1510). Leihgeber: Bayerische Staatsgemäldesammlungen München. Foto: Hans Jürgen Wiehr