Tilman Riemenschneider ist der bedeutendste Bildschnitzer und Bildhauer der deutschen Spätgotik.
Er betrieb zwischen 1485 und 1531 in Würzburg eine große Werkstatt. Seine Arbeiten lieferte er bis über die Stadtgrenzen hinaus nach Franken.
Zu Riemenschneiders bekanntesten Werken zählen die geschnitzten Flügelaltäre in Münnerstadt, Rothenburg und Creglingen. Er schuf Steinfiguren für die Marienkapelle in Würzburg, das Bamberger Kaisergrab sowie die Grabdenkmäler der Fürstbischöfe Rudolf von Scherenberg und Lorenz von Bibra im Würzburger Dom.
"Tilman Riemenschneiders Arbeiten sind Identifikationsfiguren und Wahrzeichen für Würzburg und Unterfranken."
Claudia Lichte: Die Riemenschneider-Sammlung im Mainfränkischen Museum Würzburg
Mit rund 80 Skulpturen, Reliefs und anderen Arbeiten besitzt das Museum für Franken die weltweit größte Riemenschneider-Sammlung.
Werke aller Tätigkeitsfelder des Meisters können nebeneinander besichtigt werden: Bauplastik aus Stein, hölzerne Altarfiguren, kleinplastische Arbeiten und profane Werke. Gezeigt werden Arbeiten aus allen Schaffensphasen. Sie machen Riemenschneiders künstlerische Entwicklung von der Frühzeit bis zu den späten Jahren nachvollziehbar. Zugleich geben sie einen einmaligen Überblick über eigenhändige Schöpfungen, Arbeiten seiner Werkstatt und seines weit reichenden Umkreises.
Die Sammlung des Museums für Franken erwuchs aus den Beständen des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, der Stadt Würzburg und des Fränkischen Kunst- und Altertumsvereins. Ergänzt werden sie durch Leihgaben und glückliche Neuankäufe wie die 2006 erworbene Alabastergruppe der Heiligen Anna Selbdritt. Die Sammlung gibt einen umfassenden Eindruck vom vielseitigen Werk Tilman Riemenschneiders.